Protokoll der Sitzung des Seniorenbeirates der Samtgemeinde Sittensen am 04. Dezember 2014
um 15.00 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses in Sittensen
TOP 1 Eröffnung der Sitzung und Begrüßung der Anwesenden
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung und begrüßt die anwesenden Mitglieder des Seniorenbeirates sowie Bürgermeister Heinz-Hermann Evers und als Gäste 8 Helfer und Helferinnen der Nachbarschaftshilfe, die zu dieser letzten Sitzung des Jahres 2014 ebenfalls eingeladen sind. Samtgemeindebürgermeister Stefan Tiemann hat seine Teilnahme wegen anderweitiger Termine abgesagt.
TOP 2 Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung
Die ordnungsgemäße Ladung wird festgestellt.
TOP 3 Feststellung der Beschlussfähigkeit
11 Mitglieder sind erschienen, 4 Mitglieder fehlen entschuldigt. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben.
TOP 4 Genehmigung der Niederschrift der Sitzung vom 11.09.2014
Das Protokoll vom 11.09.2014 wird genehmigt.
TOP 5 Berichte des Vorstandes
Der Vorstand weist darauf hin, dass in der nächsten Sitzung im Februar 2015 neue Vorstandswahlen anstehen. Weiter sollen feste Sitzungstermine für 2015 festgelegt werden.
Jutta Fettköter berichtet von der letzten Sitzung des Kreisseniorenrates im Rathaus Lauenbrück. Große Sorgen machen sich die Mitglieder um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Die Krankenhauser in Bremervörde und Zeven müssen bleiben. Zwar ist man sich einig, dass der Landkeis auf Dauer nicht mehr jährlich Summen in Millionenhöhe zuschießen kann, und ein Überleben nur im Zusammenschluss mit anderen Partnern möglich scheint. Aber alle Bemühungen, Partner zu finden, sind bisher im Sande verlaufen. Der Kreisseniorenrat hat beschlossen, den Landkreis, auch unter Hinweis auf seinen Versorgungsauftrag, aufzufordern, alles zu tun, um die Existenz der Kliniken zu sichern.
Der erste Vorsitzende wird zusammen mit Herbert Köhn die Sitzung des ILEK (Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) besuchen, die heute abend im Rathaussaal Zeven stattfindet. Die Region "Börde Oste-Wörpe" möchte sich um EU-Förderung für die Jahre 2015 bis 2020 bewerben. Ein Konzept soll erarbeitet und termingerecht bis zum 15. Januar 2015 eingereicht werden.
TOP 6 "Zukunft der ärztlichen Versorgung in der Samtgemeinde Sittensen"
Bericht von Thomas Köhnken, Mitarbeiter der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Stade
Die Kassenärztliche Vereinigung ist die Interessenvertretung der niedergelassenen Arzte. Die Bezirksstelle Stade ist in Regionen aufgeteilt. Sittensen ist dem Mittelbereich Zeven zugeordnet. Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Bedarfsplanung, die für eine möglichst gleichmäßige Verteilung von vertragsärztlichen Ärzten sorgen soll. Auch für die Samtgemeinde Sittensen sind die Anzahl der Praxen in einem bestimmten Planungsbereich genau festgelegt. Der Versorgungsgrad errechnet sich so: Auf je 1700 Einwohner steht ein Arzt zur Verfügung. Der Mittelbeleich Zeven ist mit 112 Prozent überversorgt, das bedeutet für Sittensen, dass Praxisneugründungen nicht zugelassen werden. Auf die Eröffnung einer Augenarzt- oder Kinderarztpraxis braucht man in Sittensen also nicht hoffen, es sei denn, ein Augenarzt bzw. Kinderarzt z.B. aus Bremervörde würde in Sittensen eine Zweitpraxis eröffnen. Wegen Unwirtschaftlichkeit wird dieses Modell von den Ärzten wenig genutzt.
Allerdings wird die Krankenkassenärztliche Vereinigung in Zukunft in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht alle Vertragsarztsitze wieder besetzen können. Däs Durchschnittsalter der Ärzte liegt heute bei 56 Jahren. 30 Prozent der Hausärzte sind über 60 Jahre alt. Zwar gibt es keinen Ärztemangel, doch die jungen Ärzte suchen ihr Aufgabenfeld in den größeren Städten oder in Medizinischen Versorgungszentren und arbeiten lieber teamorientiert im Angestelltenverhältnis, weil sie hier flexibler sind und Beruf und Familie besser vereinbaren können. Um doch junge Ärzte dazu zu bewegen,in strukturschwachen Regionen eine Hausarztpraxis zu übernehmen, bewilligt die Landesregierung Zuschüsse bis zu einer Höhe von 50.000€. In der Gemeinde Selsingen hat gerade ein Medizinstudent im Zuge der ,,Landpartie Zeven" ein "Blockpraktikum Allgemeinmedizin" bei einem dortigen Hausarzt aLsolviert. Die Möglichkeit zu erkennen, dass man auch auf dem Lande gut praktizieren kann, ist hier gegeben.
Wenn auch die Zahl der Hausärzte, die Tag und Nacht in Bereitschaft stehen, immer weniger wird, kann man versichert sein, dass das Versorgungsniveau erhalten bleibt. Schnell erreichbare Ärzte, Fachärzte, Kliniken und Medizinische Versorgungszentren werden uns medizinisch gut versorgen.
TOP 7 Verschiedenes
Jutta Fettköter berichtet von der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Sport und Soziales am 25.11.2014. Als Experte wurde Steffen Strasser von der Firma Playparc eingeladen, der Planungsentwürfe für Spielplätze und einen Bewegungsparcours für Erwachsene vorstellte. Als Standort für einen Bewegungsparcours kann er sich u.a. das Mühlenparkgelände gut vorstellen. In Wichernshoff sollte es bei einem Kinderspielplatz bleiben. Somit kommt er den Wünschen des Seniorenbeirates recht nahe. Da aber die Standortwahl unklar ist und auch kein Konzept vorliegt, können keine Entscheidungen getroffen werden. Warten wir ab, wie es weiter geht.
Die Sitzung schließt um 16.40 Uhr. Der Vorsitzende bedankt sich bei allen Anwesenden für das Kommen und wünscht einen guten Heimweg.
Aufgenommen von Marie Mahnke
Verteiler: alle Mitglieder, SG-Bürgermeister Stefan Tiemann, Bürgermeister H.-H. Evers