Protokoll der Sitzung des Seniorenbeirates der Samtgemeinde Sittensen am 25.Juni 2015 um 15.00 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses in Sittensen
TOP 1 Eröffnung der Sitzung und Begrüßung der Anwesenden
Die Vorsitzende eröffnet die Sitzung und begrüßt die anwesenden Mitglieder des Seniorenbeirates sowie Bürgermeister Heinz-Hermann Evers. Der Samtgemeindebürgermeister hat sich wegen Terminüberschneidung entschuldigt. Eine herzliche Begrüßung geht an Karin Kaiser, die als neues Mitglied die Gemeinde Groß Meckelsen vertritt. Hermann Bachmann, der bisher diese Gemeinde vertreten hat, übernimmt die Vertretung des DRK. (vorher Helga Gladrow)
TOP 2 Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung
Die ordnungsgemäße Ladung wird festgestellt.
TOP 3 Feststellung der Beschlussfähigkeit
Von den jetzt 16 Mitgliedern sind 12 erschienen. 4 Mitglieder fehlen entschuldigt. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben.
TOP 4 Genehmigung der Niederschrift der Sitzung vom 23.04.2015
Das Protokoll vom 23.04.2015 wird genehmigt.
TOP 5 Bericht des Vorstandes
Im MGH Zeven fand eine Informationsveranstaltung zu dem neuen ab 01.01.2015 gültigen Pflegestärkungsgesetz statt. Der Kreisseniorenrat hatte seine Mitglieder hierzu eingeladen. Die Vorsitzende, Herbert Köhn und Sieglind Schlott nahmen daran teil.
Die Leistungen aus der Pflegeversicherung haben sich deutlich verbessert, sind aber auch umfangreicher geworden und dadurch nicht einfacher zu verstehen. Besonders pflegende Angehörige haben mehr Vorteile und werden gestärkt. Krankenfahrten werden jetzt erstattet. Neu
ist ein Pflegeunterstützungsgeld in Höhe von 104 €. Davon können Helfer im Haushalt und Pflege- alltag bezahlt werden. Bedingung ist allerdings: Die Hilfsdienste müssen anerkannt sein und eine Rechnung muss vorliegen, damit die Pflegekasse die Kosten erstatten kann.
Geplant ist, die bisherigen 3 Pflegestufen auf sieben zu erhöhen, wobei fünf als Pflegegrade bezeichnet werden. Da der Zeitfaktor bei den bisherigen 3 Pflegestufen stets eine besondere Rolle einnimmt, wird die neue Eingruppierung Schwerkranke und Menschen mit eingeschränkter Alterskompetenz besonders bei der Pflege zu Gute kommen. Bei Bedarf erteilen die Krankenkassen und Leiter bzw. Mitarbeiter von Pflegediensten genaue Auskünfte.
TOP 6 Bericht aus den Arbeitskreisen
a) Notfallpunkte
Die Vorarbeit ist geleistet. Mitglieder des Seniorenbeirates in Zusammenarbeit mit Erika Jaschinski vom Touristenbüro der Samtgemeinde Sittensen haben auf Radtouren die Standorte festgehalten und notiert. Nun benötigt der Landkreis für die genaue Bezeichnung der Standorte eine Exel-Tabelle mit den Ziffern, die an den Wegweisern der einzelnen Wander- und Radfahrwege angebracht sind. Gemeint ist immer der Wegweiser oder Hinweis, der sich in nächster Nähe des von uns notierten Notfallpunktes befinden. Das bedeutet: die gesamten Rad- und Wanderwege unserer Samtgemeinde müssen noch einmal abgefahren werden.
b) Blumenpflanzaktion am Mühlenpark
Die Begehung um den Mühlenteich in Begleitung des Bauhofleiters Dietmar Keller und des Gärtners ist inzwischen erfolgt. 4 senioren- und behindertengerechte robuste Bänke ( erhöhte Sitzflächen abgeteilt durch 4 Armlehnen) sollen aus dem Bürgerbudget angeschafft und dann aufgestellt werden. An den jeweiligen Seiten der Bänke plant der Gärtner runde Blumenrabatten, die zusammen mit einer Grundschulklasse in der ersten Oktoberwoche bepflanzt werden können. Eine Standardmischung Frühlingsblumen mit einer Blühzeit von ca. 4 Monaten und den Dünger hierzu spendet die RWG.
c) generationenfreundliches Einkaufen
Herbert Köhn hat sich bei den Einzelhandelsgeschäften in Sittensen erkundigt, ob eine Rezertifizierung der Auszeichnung „Generationenfreundliches Einkaufen“ gewünscht wird. Die meisten Geschäfte wünschen eine Verlängerung. Wie uns erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt wurde, ist diese Rezertifizierung nicht kostenlos. Kleine Geschäfte zahlen 100 €, und die größeren 180 €. Nur bei einer Erstzertifizierung fallen keine Kosten an. Jetzt müssen die Inhaber nachträglich darüber informiert werden.
d)Erstellung eines neuen Flyers – Ein erster Entwurf ist fertiggestellt und jedem Mitglied zur Begutachtung diesem Protokoll beigelegt. neue Vorschläge bzw. Änderungsvorschläge sollte jeder in der nächsten Sitzung am 20. August 2015 vorbringen.
e) Bestattungskultur
Zu diesem Themen sind eingeladen: Jürgen Nack,Vorsitzender des Friedhofsausschusses Sittensen, Uwe Burfeind, Inhaber eines Bestattungsunternehmens in Hamersen und Frau Hauschild, die u.a. eine Friedhofsgärtnerei in Sittensen betreibt.
Der Friedhof in Sittensen ist 2,6 ha groß und Eigentum der Kirchengemeinde Sittensen. Ca. 90 Menschen werden hier in einem Jahr beerdigt. 50 % davon finden ihre letzte Ruhestätte auf Familienplätzen oder Einzelplätzen, 20 % in Rasenreihengräbern, 5 % in Reihengräbern und 20 – 25 % in Rasenreihenurnengräbern. Es gibt keine anonymen Begräbnisse. Ein kirchlicher Friedhof lässt diese Bestattungsart nicht zu. Jeder hat ein Anrecht die Kapelle zu nutzen, wobei die christliche Form (Musik und Rituale) eingehalten werden muss. Ebenso besteht das Anrecht auf dem Friedhof in Sittensen bestattet zu werden, unter der Bedingung, die Friedhofsordnung ist ein- zuhalten. Muslimische Bestattungen hat es bisher nicht gegeben.
Die Laufzeit für ein Grab bzw. Urnengrab ist auf 30 Jahre festgesetzt. Ein Einzelwahlgrab bietet
die Möglichkeit auf dem Sarg zusätzlich eine Urne beizusetzen. In einem Einzelwahlgrab können aber auch 2 Urnen bestattet werden. Die neu eingerichtete Stelenruhestätte für Urnen wird gut angenommen.
Die Friedhöfe in Wohnste und Klein Meckelsen gehören der Kommune. Hier sind anonyme Bestattungen möglich.
Uwe Burfeind berichtet über die Möglichkeit der einzelnen Bestattungsformen (Erd- Feuer- Luft- Seebestattung, Urnenbeisetzung im Friedwald oder in den Schweizer Bergen. Das Bestattungs-gesetzt muss eingehalten werden. Eine Urne zuhause oder im eigenen Garten aufzubewahren, ist z.Zt. nur im Bundesland Bremen erlaubt. Binnen einer Woche sollte die Beerdigung stattfinden. Eine Aufbahrung im eigenen Hause ist möglich. Der Bestatter ist für die Hinterbliebenen eine große Hilfe. Er führt Trauergespräche, richtet die Beerdigung aus (Versand von Trauerbriefen, Traueranzeige in der Zeitung, Blumenschmuck, Kaffeetrinken usw.) Auf Wunsch erledigt er alle Formalitäten und führt Schriftwechsel mit z.B. Krankenkasse, Rentenversicherung, Versicherungen und vieles mehr.
Frau Hauschild berichtet von ihrer Tätigkeit als Friedhofsgärtnerin. Sie pflegt Gräber, legt neue Grabanlagen an und ist Vertragspartner der Treuhandstelle für Dauergrabpflege. So ist sicher gestellt, dass die Pflege der Gräber ordnungsgemäß ist. Eine Überprüfung durch die Treuhand findet regelmäßig statt.
Jeder hat die Möglichkeit schon zu Lebzeiten eine Geldsumme ( z.Zt. 3.000 € ) bei der Treuhand zu hinterlegen, die im Todesfall für 30 Jahre Grabpflege zu verwenden ist. Diese Hinterlegungs-möglichkeit gibt es auch für eine Beerdigung.
TOP 7 Antrag auf Änderung der bisherigen Richtlinien des Seniorenbeirates in eine Satzung
In Zusammenarbeit mit den einzelnen Seniorenbeiräten ist man sich einig, dass an einer Überarbeitung der Richtlinien bzw. Satzung zu denken ist, da einige Punkte nicht mehr zeitgemäß sind. (Tarmstedt und Zeven haben eine Satzung) Der sich heute im Ruhestand befindende Bürgermeister der Samtgemeinde Zeven, Johann Klindworth, hat sich bereit erklärt eine aktuelle Satzung zu entwerfen. Nach Überprüfung kann diese Satzung dann auch von uns übernommen werden und die bisherigen Richtlinien ersetzen. Ein entsprechender Antrag geht rechtzeitig an den Samtgemeinderat.
TOP 8 Antrag auf Mitarbeit im Heimbeirat des Wohn- und Pflegezentrum Up´n Kamp
Die Vorsitzende hat einen entsprechenden schriftlichen Antrag an die Heimleitung gestellt. Wie erst jetzt bekannt, ist die bisherige Leiterin und unsere Ansprechpartnerin Frau Iserloth nicht mehr für die neuen Inhaber, die Charleston Holding, tätig. Die Vorsitzende wird zum Thema „Mitarbeit im Heimbeirat“ Kontakt mit der neuen Leitung des Wohn- und Pflegezentrums aufnehmen.
TOP 9 Verschiedenes – Fragen und Anregungen
- Schüler schulen Senioren am PC
Unter den Mitgliedern des Seniorenbeirates besteht großes Interesse am PC geschult zu werden.
Im September 2015 soll eine erste Unterrichtung mit ca. 20 Senioren erfolgen.
- „Fit im eigenen Auto“ Training und theoretische Schulung für ältere Menschen
Diese Veranstaltung der Verkehrswacht Bremervörde findet ebenfalls unter den Anwesenden regen Zuspruch und soll im Herbst stattfinden. Das Training findet an 4 Tagen je 60 Minuten statt. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit an einem Fahrsicherheitstraining in Zeven teilzunehmen.
- zugewachsene Fußwege geben immer wieder Anlass zur Klage. Besonders ist der Wanderweg an der Oste im Bereich Wohnhaus Klappsein zu bemängeln.
Bürgermeister Evers will den Bauhof informieren, dass hier die Büsche geschnitten werden. Grundstücksbesitzer sind zu unterrichten, dass ihre Gartensträucher nicht die öffentlichen Wege einengen.
- in der alten Dorfstraße zwischen Johann Burfeind und der Familie Nack wird immer wieder auf den fehlenden Fussweg hingewiesen. Der Seniorenbeirat stellt einen Antrag an die Gemeinde Sittensen, hier einen Bürgersteig einzuplanen und auszubauen.
- das Schild „Einfahrt“ an der Zufahrt zum Aldiparkplatz ist viel zu hoch. Den Autofahrern, die den Parkplatz verlassen, wird die Sicht genommen. Ein sicheres Auffahren auf die Hauptstraße ist nur möglich, wenn bis auf den Fussweg vorgefahren wird. Die Firma Aldi antwortet auf einen schriftlichen Hinweis, der Parkplatz ist nach allen erforderlichen verkehrssicheren Anforderungen angelegt Eine Umsetzung des Schildes wird nicht für nötig gehalten
- der Seniorenbeirat stellt einen Antrag an die Samtgemeinde Sittensen, sein jetziges Budget in Höhe von 500 € auf 1.000 € zu erhöhen. Die Aufwendungen für die Teilnahme der Mitglieder an Sitzungen des Landesvorstandes und den Fortbildungsveranstaltungen überschreiten inzwischen die bisher zur Verfügung stehend Summe.
- einen weiteren Antrag stellt der Seniorenbeirat auf die Einrichtung eines Seniorenbüros im neuen Rathaus der Samtgemeinde Sittensen. Da die Planungsphase für das neue Rathaus schon begonnen hat, ist man sich einig, dass ein Antrag rechtzeitig zu stellen ist. Geplant sind u.a. Sprechstunden zu bestimmten Themenkreisen, ähnlich wie es in Zeven im Mehrgenerationenhaus erfolgreich durchgeführt wird. Die Arbeit soll in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Verbänden sowie dem Seniorenservicebüro des Landkreises erfolgen.
Die Sitzung schließt um 17.45 Uhr. Die Vorsitzende bedankt sich bei allen Anwesenden für das Kommen und wünscht einen guten Heimweg.
Aufgenommen von Marie Mahnke
Verteiler: alle Mitglieder, SG-Bürgermeister Stefan Tiemann, Bürgermeister H.-H. Evers