Schülergruppe packt im Kräutergarten mit an

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Was ist das? Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens und Zusammenlebens auf diesem Planeten verabschiedet. Und das hat hat mit jedem Einzelnen zu tun, denn im Kleinen fängt es an. 

So ist auch das Projekt "#Pack mit an! Engagement vor Ort" entstanden, bei dem eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Ostetalschule KGS Sittensen und der Helga-Leinung-Schule ihre Projekttage im Heilkräutergarten beim Heimathaus und bei der Beetpflege am Mühlenteich verbracht hat.

Angeleitet wurde die Gruppe von Jutta Fettköter, Vorsitzende des Seniorenbeirates der Samtgemeinde Sittensen. "Sie hat uns mit viel Sachverstand und guten Ideen für das Gelingen des Projekts sehr geholfen", resümiert Lehrerin Britta Krüger.

Im Heilkräutergarten steckt uraltes Wissen, das schon auf Karl den Großen im neunten Jahrhundert zurückgeht. Der Garten ist in elf Bereiche gegliedert, in denen Pflanzen zusammenstehen, die jeweils bei einer Gruppe von Beschwerden helfen.
Manche der gut 100 Kräuter sind bekannt, andere gänzlich fremd.

Aber „gegen jedes Übel ist ein Kraut gewachsen" hat die Gruppe gelernt. Die Kräuter werden von Mitte Mai bis Ende Juni geerntet, weil sie in dieser Zeit ihre Wirkstoffe am besten ausgebildet haben. Jetzt, im Herbst, können Samen gesammelt werden, unter anderem von Sonnenblumen, Ringelblumen, Kapuzinerkresse), manche Pflanzen müssen zurückgeschnitten werden, einige werden geteilt, von Rosmarin, Salbei und Lavendel wurden Stecklinge eingepflanzt.

Am Mühlenteich gibt es sechs große Beete, wo ebenfalls viel zu tun ist: Verblühtes muss abgeschnitten, die Rosen müssen zurückgeschnitten werden. Etwas unerwünschtes Beikraut – das Wort „Unkraut" ist nach diesem Projekt aus dem Wortschatz gestrichen worden – wird ausgerupft. Aber es wurde darauf geachtet, dass genügend stehenbleibt, nicht nur, weil es hübsch aussieht, sondern weil noch viele Insekten dort Nahrung und Unterschlupf für den Winter finden.

In diesen Projekttagen hat die Schülergruppe „mit allen Sinnen" gelernt: Fenchelkraut schmeckt wie ein Hustenbonbon, die Blüte der Kapuzinerkresse hat einen nussigen, im Nachgang an Radieschen erinnernden Geschmack. Salbeitee schmeckt lecker, der Duft von Lavendel beruhigt. Rosmarin in Plätzchen – wahlweise süß oder salzig – ist etwas Besonderes, Chips von Brennnesselblättern sind gesund. Und selbstgemachtes Kräutersalz auf Butterbrot mochten alle.

Fazit: Die Tage im Kräutergarten haben gut getan. "Einen Besuch können wir nur empfehlen", so die Schülerinnen und Schüler. Die Pflege der Anlage ist aber aufwendig, insofern sind helfende Hände willkommen. Ganz im Sinne von „Engagement vor Ort." Jutta Fettköter braucht dringend Mitstreiter, die regelmäßig mit anpacken.

 

Bilder und Bericht von Heidrun Meyer

Seniorenbeirat Sittensen 0